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Doppelturnhalle in Borex-Crassier

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2004 führte die kleine Gemeinde Borex am Genfer See mit der Nachbargemeinde Crassier einen Wettbewerb für den Bau einer neuen Doppelturnhalle durch. Es entstand ein auf den ersten Blick schlichter und abstrakter Glaskubus, der sich der unregelmäßigen Topografie unterordnet. In Proportion und Volumen schließt er an die bereits vorhandene Sporthalle eines größeren Schulkomplexes an, mit der er über einen niedrigen Durchgang verbunden ist. Im Gegensatz zu dem äußeren, gläsernen Erscheinungsbild wird der Innenraum der neuen Doppelturnhalle von einem dreiteiligen Gitterfachwerkträger aus Tannenholz, der die Tragkonstruktion bildet, bestimmt. Der 5,80 Meter hohe Fachwerkträger mit schlanken und eng gelegten gekreuzten Diagonalstäben liegt auf zwei Seiten auf mit Dreischichtplatten verkleideten Betonwänden auf, die die vertikalen Lasten abtragen. Auf einer Seite überspannt der Träger wie ein Balken die ganze Hallenlänge von 32 Metern mit einem stützenfreien Panoramafenster, das nicht nur eine natürliche Belichtung der Halle mit Tageslicht ermöglicht, sondern auch einen unmittelbaren Bezug zwischen innen und außen herstellt. Je nach Lichteinfall und Tageszeit erscheint die lichtdurchlässige und gitterartige Tragkonstruktion durch die davor angebrachte Profilglasfassade aus geätztem, mattem Glas ganz unterschiedlich. Die hohen Anforderungen an die Ausführung – maximale Belastbarkeit, minimale Verformung sowie große Präzision – machten eine Vorfertigung sinnvoll. Für ein angenehmes Raumklima in der Halle, deren Gitterfachwerk das konstruktiv, gestalterisch und atmosphärisch bestimmende Element bildet, sorgen zwischen äußerer Glashaut und innerem Tragwerk angebrachte, automatisch gesteuerte Lüftungsklappen zur Ableitung der warmen Luft nach außen.

Beitrag aus Ausstellungskatalog "Bauen mit Holz - Wege in die Zukunft", 2012